
Ein Kuss – Antonio Ligabue

Preigekröntes Einpersonenstück von Mario Perrotta mit Marco Michel
Der Maler Antonio Ligabue spricht in schroffen Satzfetzen, mal deutsch, mal italienisch. Sein Gemüt schwankt zwischen Wutausbrüchen und einem ungefilterten Bedürfnis nach Zuneigung. Ein armer, hagerer Teufel mit Hakennase, tiefliegenden Augen und oft einer Wunde auf der Stirn. Sein Gang: schlurfend. Seine Haltung: gebückt. Sein irrer Blick sagt; Ich bin Raubtier und Beute zugleich. In seiner Seele brüllt ein Genie.
Ligabue ist keine Kunstfigur, er hat wirklich gelebt. 1899 wurde er in Zürich geboren. Als Sohn einer italienischen Gastarbeiterin wächst er in der Ostschweiz auf – bei Adoptiveltern, mehrfach zwangsinterniert. Er ist von Geburt an verhaltensauffällig, fliegt von der Schule wegen Sittenlosigkeit und die unsensible Pädagogik in den Erziehungsanstalten des 20. Jahrhunderts gibt seiner Psyche den Rest. Nach dem Tod seiner Mutter weist ihn die Schweiz aus – nach Gualtieri, den italienischen Heimatort seines Stiefvaters. In Norditalien wird sein großes künstlerisches Talent über Umwege erkannt. Er malt Frauenportraits, Selbstportraits und immer wieder Tiere; Tiger im Kampf mit Schlangen, malt reißende Leoparden, jagende Wiesel oder scheuende Pferdegespanne vor einem finster bedrohlichen Himmel. Kämpfe zwischen Ungleichen. Es dauerte bis nach dem zweiten Weltkrieg, bis ihn die Kunstwelt entdeckte und damit verdiente er plötzlich richtig viel Geld. Geld, das er ausgibt für schnelle Motorräder. Den Erfolg konnte Ligabue allerdings nicht lange genießen und er starb 1965 dort, wo er, der Schweizer van Gogh, 46 Jahre zuvor angekommen war, im Hospital neben dem Armenhaus.
Ein Kuss: dieser mitreißende Theaterabend erzählt vom Leben des lange verkannten, ausgegrenzten und verspotteten schweizerisch-italienischen Malers Antonio Ligabue. Statt an seinem Schicksal zu zerbrechen, schuf der Mann sein eigenes Universum aus Bildern und Plastiken, setzte er Arbeiten in die Welt, die von seiner gewaltigen Kraft und Tiefe zeugen.
Der Schweizer Schauspieler Marko Michel zeichnet mit allerfeinster Schauspielkunst (ALLGÄUER ZEITUNG) und ungewöhnlichen Mitteln Ligabues Leben nach: auf der Langener Stadthallen-Bühne entstehen die großformatigen Kohlezeichnungen von Menschen und Landschaften, mit denen er dann in tiefe, emotionale Dialoge tritt. Intensiv, aufrührend, eindringlich – lautet das Fazit des THEATERVEREINS HEIDELBERG.
Warum man das Stück lieben sollte? Stefan Zimmermann und Iris von Zastrow von a.gon Theater meinen: Weil wir berührt waren, gerührt. So gewillt wie nie, einen fremden Menschen in den Arm zu nehmen, ihm einen Kuss, ein wenig Geborgenheit, einen Moment der Sicherheit, der Nächstenliebe zu geben.



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